Auf dem Weg nach Carnarvon uebernachten wir in Hamelin Pool. Hier gibts die aeltesten Organismen auf unserem Planeten zu sehen. Die sogenannten Stromatoliten leben hier an der Kueste. Bei Ebbe kann man diese rudimentaeren Lebewesen gut beobachten. Einfach gesagt sie sehen aus wie Steine, die wie ein Stalagmit vom Boden her in die Hoehe wachsen.
Uebernachten tun wir gleich um die Ecke auf einem uralten Camping der vor gefuehlten tausend Jahren einmal eine wichtige Telegraphen Station war. Dafuer hat es wilde Kangoroos und verschiedene Vogelarten die bei unserem Platz vorbeischauen.
Naechste Station, schlappe 280 km entfernt, ist die kleine Stadt Carnavron. Vorallem bekannt durch die zahlreichen Fruechte- und Gemueseplantagen. Wir kaufen direkt ab Hof superfeine Konfitueren, Marmeladen, Honig und Fruechte ein. Ausserdem nehmen wir noch den Zug ueber einen der laengsten Stege von Westaustralien, den sogennanten One Mile Jetty. Fuer sieben Dollar bringt uns der Logomotivfuehrer die knapp 1,5 km ruckelnd, ratternd und im schritttempo fahrend, bis raus aufs Meer.
Am zweiten Tag machen wir noch einen Abstecher zu den Blowholes. Das ist echt spektakulaer! Das rauhe unbaendige Meer trifft hier auf harte westaustralische Klippen. Es tost, spritzt und gurgelt… dann `speut` das Blowhole Wasser zehn, manchmal gar 15 Meter hoch in die Luft. Mit dem noetigen Abstand ist dieses Spektakel sehr cool!
Wir munitionieren im Supermarkt auf, kontrollieren Fahrzeug und Ausruestung, fuellen den Wassertank auf, denn jetzt gehts ins Hinterland. 632 km keine ordentliche Trinkwasserversorgung mehr! Da ist man einfach besser mal vorbereitet. Gemuetlich fahren wir in Richtung Karijini (sprich Karitschini) National Park. Wir sehen Australien wie aus dem Bilderbuch: flach, rot, rau und endlich heiss. Mittags wirds nun deutlich ueber 30 Grad im Schatten. Nach sieben Stunden und 733 km sind wir in Tom Price, direkt vor den Toren des National Parks. Am Abend unterhalten wir uns mit unserem Campingnachbarn, der uns aus heiterem Himmel einfach ein Geschenk ueberreicht. Was wird das wohl sein? Na, wer raeht was? Richtig! Beide erhalten wir eine kleine Gideon Bibel. Sandra`s Bibel ist violet und Simon`s ist schwarz. Ja, Jesus ist nicht nur in den Staaten auf dem Vormarsch, sondern auch hier in Down Under. Anyway, das Gespraech war interessant und die Bibeln sind afangsmal im Auto verstaut.
Tags darauf cruisen wir durch den National Park. Wir bewegen uns nur auf den geteerten Strassen. Die anderen sind echte Welchblechrumpelpisten, die wir uns und unserem Camper grad nicht antun wollen. Der Park ist wunderschoen. Ein toller Wanderweg bringt uns hinuter in eine Schlucht (Dales Gorge) wo frisches und kuehles Wasser fliesst. Ein kleines Paradies. Im Fernpool, einem heiligen Ort fuer die einheimischen Aboriginal, gibts eine erfrischende und willkommene Abkuehlung. Kormorane, Papageien und Fledermaeuse sind auch zugegen.
Am Abend gibts Kangaroo Burger auf dem Gasgrill und kuehles Bier aus dem Kuehlschrank. Bei 25 Grad abends um 20 Uhr, einfach herrlich.
by Simon