Bevor es nach Java geht, stoppen wir noch einmal in Kuta um noch einmal diesen tollen Strand zu erleben. Und wenn man schon da ist kann man(n) ja auch gleich noch zum Coiffeur gehen. Ich erhalte, der Einfachheit halber und weil mein Vertrauen in die kleinen Balinesinnen zum Schneiden von westlichem Maennerhaar nicht ganz so in Takt ist, meinen ersten (!) voll maschinellen Haarschnitt meines noch so jungen Lebens. Zehn Minuten und fuenf Franken spaeter betraegt meine Kopfhaarlaenge genau 19 Millimeter.
Der zweite Stopp auf dem Weg nach Java legen wir in Balian Beach ein. Wieder so ein kleines Paradieschen an einem schwarzen Strand mit wenig Touristen und ein paar grauhaarigen Surfertypen. Ein Bungalowzimmer mit Meerblick fuer 65 US-Dollar ist nicht billig, dafuer gibts aber einige Ueberaschungen inklusive. Die Erste ist der quackende Frosch in der Dusche, den Sandra erst entdeckt als sie schon patschnass ist. Schnell versuchen wir das Vieh aus dem Badezimmer und dann aus dem Schlafzimmer zu jagen. Ersteres gelingt recht einfach, dann verkriecht sich der Frosch aber unter dem Kleiderschrank. Also, die Rucksaecke wegraeumen und kucken wo der genau hingegangen ist. Und dann die zweite etwas groessere Ueberaschung wenn nicht eher ein kleiner Schock: eine Schlange! Ou man, ich kann die Viecher nicht ausstehenden besonders nicht in meinem Schlafzimmer. Sandra fluechtet zurueck ins Badezimmer und ich alarmiere die Hotelbelegschaft. Die Schlange entdeckt zum Glueck die von mir offen gelassene Zimmertuere von selbst und kann draussen vor dem Zimmer vom Hotelboy in Sicherheit gebracht werden. Dann haben wir Salz vor unsere Zimmertuer gestreut damit die Schlange nicht mehr auf die Idee kommt noch einmal vorbeizuschauen (Schlangen koennen Salz nicht ausstehen). Ach ja, und dann war natuerlich noch der Frosch an der Reihe. Rueckblickend war die Evakuierung des Frosches dann aber eher eine leichte Aufgabe.
Made, unser persoenlicher Fahrer, chauffiert uns nach Gilimanuk zur Faehre. Diese Faehre von Gilimanuk auf Bali nach Banyuwangi auf Java ist die mit Abstand Langsamste die ich je benutzt habe. Aber interessant ists allemal. Weil wir Turi kennenlernen. Und Turi ist ein ehemaliger Taxifahrer und lebt jetzt mit seiner Frau und den zwei kleinen Kindern in der Naehe des Ijen Vulkans auf Java. Und wir sprechen ueber Bali und Java, Touristen, Indonesien, die Liebe und das Leben. Es sind doch genau diese Begegnungen die wir uns auf unseren Reisen durch fremde Laender wuenschen. Wegen diesen Gespraechen gehen wir auf solche Faehren, an solche Orte irgendwo im Nirgendwo zwischen zwei Inseln weit weit weg von Zuhause auf der anderen Seite der Welt.
Von Banyuwangi aus wollen wir eigentlich mit dem Zug weiterreisen. Wegen Idul Fitri, dem Fest zum Ende des Fastenmonats Ramadan, sind aber alle Zuege ausgebucht. Man hat das Gefuehl ganz Indonesien sei unterwegs. Die Strassen, die Bahn, die Faehren, alle Transportsysteme sind hier am Anschlag und vielleicht sogar ein bisschen darueber hinaus. Da ist unser jaehrlicher Ostervekehr in den Sueden ein Witz dagegen.
Fuer die Fahrt zum Bergdorf Cemero Lawang beim Vulkan Bromo buchen wir dann halt bei Ijen Tours and Transport eine einfache Fahrt mit dem Minibus. Alles klappt wunderbar, unser Fahrer wuerde zwar mit seinem Fahrstil in der Schweiz auf der Titelseite im Blick landen, aber er bringt uns irgendwie heil ans Ziel. Wobei er uns eben nicht wie abgemacht nach Cemero Lawang ins Bergdorf bringt, sondern nach Probolinggo unten am Berg. Wir werden in einem Hotel abgesetzt und vernehmen, dass die Strasse nach Cemero Lawang geschlossen sei und dass dort oben sowiso keine freien Zimmer verfuegbar sind. Praktischerweise hats aber hier im Hotel ein Zimmer frei und die Tour zum Vulkan kann man auch gleich hier buchen. Gesagt getan, wir bleiben und bereiten uns auf eine kurze Nacht vor, denn schon um 2 Uhr solls los gehen zum Vulkan Bromo…
by Simon