Die Reise von Siem Reap nach Sihanoukville dauert mit dem Nachtbus etwa zehn Stunden. Der Nachtbus ist eingerichtet wie ein Massenlager mit zweistoeckigen Doppelbetten auf jeder Seite des Gangs. Natuerlich ist die Bettlaenge nicht fuer Leute ueber 170 cm Koerpergroesse ausgelegt. Aber fuer eine Nacht und mit dem Schatz nebendran arrangiert man sich dann halt.
Der Bus war praktisch voll mit westlichen Reisenden. Kurz bevor wir allerdings aus Siem Reap rausfuhren, stiegen noch drei Kambodschaner ein. Warum diese drei Jungs irgendwo am Strassenrand zusteigen durften wird wohl immer ein Geheimnis bleiben. Ich bezweifle sogar stark, dass die jemals ein Ticket bezahlt haben. Es machte eher den Eindruck, dass hier wieder mal einer einem anderen einen Gefallen schuldig war.
Leider hatte es nicht genuegend freie Abteile so dass ein Kambodschaner ein Abteil mit einer Alleinreisenden teilen musste. Es kam wohl wie es kommen musste, er konnte seine Finger nicht unter Kontrolle halten, begrapschte sie und das Maedchen geriet verstaendlicherweise in Panik. Da dies genau hinter uns passierte schritten wir ein. Die Crew des Busunternehmens lachte nur ueber uns als wir uns beschwerten und genau hier beginnt es kritsch und gefaehrlich zu werden. Mitten in der stockfinsteren Nacht irgendwo zwischen zwei Staedten in einem fernen Land und dann gibts Probleme und niemand hilft dir. Reisen in der Nacht ist IMMER ein Risiko.
Wir nahmen umgehend mit unseren Mitreisenden Kontakt auf und platzierten dann das Maedchen um, sie konnte bei einem anderen Maedchen im Abteil schlafen und ein anderer alleinreisender Mann gesellte sich zum Grapscher. An Schlaf war nicht wirklich mehr zu denken, mit Bildern aus Indien im Kopf, hohem Adrenalinspiegel und der Wut im Bauch versuchten wir die Nacht rumzuschlagen.
by Simon