Heute geht es zum Vulkan Bromo! Um 2 Uhr morgens stehen wir auf und werden zusammen mit zwei Franzosen von einem Javanesen in einem normalen Auto abgeholt. In dunkler Nacht rasen wir durch Doerfer hoch auf den Berg und stellen fest, dass unser Fahrer nicht der beste Kurvenfahrer und „Schalter“ ist. Der Verkehr nimmt immer mehr zu, vorallem 4×4 Jeeps und Mopeds fahren in die gleiche Richtung wie wir. Wir fragen uns warum wir nicht in einem Jeep sitzen? Eine Stunde spaeter halten wir an, unser Fahrer steigt aus und laesst uns wissen, dass er in 20 Minuten zurueck ist. Ja denkste! Nach 45 Minuten findet Simon ihn im Restaurant. Anscheinend sollen wir von hier aus selber einen Jeep mieten (CHF 20 pro Person), obwohl dieser im bezahlten Tour-Preis inbegriffen waere. Uns daemmert, dass hier irgendein krummes Ding laeuft und die Gemueter erhitzen sich. Schlussendlich werden wir bis Cemoro Lawang gefahren, von wo aus man auf den Bromo sehen kann. Von der versprochenen Jeep-Fahrt mit Sonnenaufgang ueber dem Bromo wird aber nix. Um 10 Uhr sind wir zurueck in unserem Hotel und probieren die verantwortlichen Personen zu erreichen. Erfolglos.
Zu unserer gebuchten Tour gehoert auch die Fahrt nach Yogyakarta. Zur vereinbarten Zeit erscheint natuerlich kein Bus – welch eine Ueberraschung! Dank den Hotelangestellten steigen wir eine Stunde spaeter in den Minibus einer anderen Unternehmung ein und nehmen zusammen mit neun anderen Passagieren die Strasse unter die Raeder. Die ersten Fahrminuten machen wir unserem Aerger und der Enttaeuschung Luft. Wir hatten gerade begonnen den Indonesiern ein bisschen zu vertrauen und den komischen Vorkommnissen unterwegs vielleicht zu wenig Beachtung geschenkt… Unser Trip nach Yogya ist gepraegt von zuviel Verkehr, Menschen wohin man schaut, mehrheitlich Stau, Smog, wenig Natur, Staub, pfeiffenden und verkehrsregelnden Polizisten, unbequemen Sitzpositionen und Ungeduld. Fuer die 400 km brauchen wir schlussendlich sage und schreibe 12 geschlagene Stunden. Weltrekord! Wenigstens werden wir um ein Uhr morgens direkt vor unserem Hotel abgeliefert.
Das Zentrum von Yogya ist voll von Menschen, Autos, Haendlern (Batik), becaks (wie Tuktuk), dokars (Kutschen), ojeks (Mopeds) und dazu ist es noch bruetend heiss. Puuh, das muss erst verdaut werden. Um dem Smog ein wenig zu entfliehen machen wir einen Ausflug zum buddhistischen Borobudur Tempel. Frueh morgens sehen wir den Sonnenaufgang ueber dem mit Nebelschwaden durchzogenen Waldgebiet und die Tuermchen (Stupas) des Tempels schauen auch ein wenig hervor. Im Tempel selbst treffen wir auf einheimische Touristengruppen, welche sich unbedingt mit weissen Europaeern fotografieren lassen wollen. Wir machen den Spass mit und verleihen den Leuten hinterruecks Elefanten- oder Eselsohren. Rubiyo, unser 73-jaehriger becak-Fahrer, fuehrt uns dann noch durch den Palast des Sultans und das alte Wasserschloss. Ein netter Kerl!
In Yogya finden wir zudem eine gemuetliche Strasse mit vielen Unterkuenften, Restaurants, Kuenstler-Laeden und einer Baeckerei! Nach langer Zeit essen wir Broetchen und feinen Kuchen – herrlich. Auch dies ist wieder eine schoene Erfahrung. Wir erfreuen uns an Kleinem, was fuer uns Schweizer zu Hause selbstverstaendlich ist.
Unsere Weiterreise nach Jakarta wird wie befuerchtet auch nicht so einfach wie gedacht. Am pulsierenden Bahnhof erhalten wir die Auskunft, dass wirklich alle Zuege bis in einer Woche ausgebucht sind. Und fuer die Busse werden die doppelten Preise verlangt. Der Ramadan, sein Ende und die damit verbundenen Ferien passen einfach nicht in unsere Reiseplaene. Wir entscheiden uns fuer einen guenstigen und schnellen Flug nach Jakarta.
by Sandra